Worin sehen wir unsere Aufgaben?
Nach dem Aufbau des gegliederten Schulsystems lag in den vergangenen Jahren der Schwerpunkt unserer Arbeit auf der weiteren Differenzierung sowie auf der inhaltlichen und methodischen Ausgestaltung der Bildungsgänge. Schule als Raum des Lebens, als ein Ort der Spontanität, Kreativität, von gezeigten und gelebten Gefühlen wird sich nur entwickeln, wenn wir neben der Vermittlung von Wissen und Können die Kinder und Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit unterstützen, ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen fördern und ihnen deutlich machen, dass sie gebraucht werden. Von den Lehrkräften werden damit immer wieder neuartige, flexibel auf die Situation im Klassenzimmer und möglichst genau auf die Bedürfnisse und Lernvoraussetzungen der Schüler abgestimmte Reaktionen und Vorgaben erwartet. Kriterien für die Beurteilung unserer Arbeit sind neben dem fachlichen Leistungsstand der Schüler auch ihre sozialen Qualifikationen. Im einem Zeitalter, in dem neues Wissen und neue Erkenntnisse und Erfahrungen tagtäglich auf uns einströmen, in dem neue Medien völlig neue Sicht- und Lernweisen bieten und gerade Gelerntes schon wieder in Frage gestellt werden kann, nimmt die Befähigung zur sozialen Verantwortung, zur moralischen Urteilsfähigkeit, zur Kooperationsbereitschaft – zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen im Allgemeinen – eine besonders große und wichtige Rolle ein.
Was heißt für uns „Gestaltung der Schule als Lebensraum“?
- Die Vermittlung von Wissen, Können und moralischen Werten.
- Die Ausbildung von Fähigkeiten und Fertigkeiten.
- Das Herausbilden und Weiterentwickeln von Selbstständigkeit, positiven Charaktereigenschaften, Einstellungen, moralischen Haltungen und Verhaltensweisen, die eine allseitige individuelle Entwicklung des Einzelnen in der Gemeinschaft sichern.
- Die Förderung der Mündigkeit, der Kreativität und Aktivität, der Kontakt und Konsensfähigkeit, der Akzeptanzbereitschaft und Toleranz, des solidarischen Verhaltens.
- Die Befähigung zur Konfliktbewältigung und Kooperation.
Wie sehen wir das pädagogische Grundverständnis unserer Schule?
Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule „Prof.-Gustav-Pflugradt“ in Niepars sollen mit Beginn ihrer Grundschulzeit unter Berücksichtigung ihrer religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen eine angemessene Förderung von Fähigkeiten, Interessen und Neigungen erhalten. Zu diesem Zweck bieten Lehrerinnen und Lehrer eine breite Palette von Arbeitsgemeinschaften, Förderkursen, Interessengemeinschaften und Leistungskursen im naturwissenschaftlichen, künstlerisch-kulturellen oder sportlichen Bereich an. Dabei handelt es sich um Angebote der Lehrkräfte, die über ihr normales Stundenmaß hinaus gehen und nicht bezahlt werden.
Schüler wie Lehrer sind bemüht, ausländische Mitbürger (Asylanten oder Aussiedler) in das Schulleben zu integrieren. Eine Vielzahl von Aussiedler- und Asylantenkindern wurde in den letzten Jahren in Niepars beschult. Es bestehen innige, zum Teil tiefgründige Kontakte zu Partnerschulen in den Nachbarländern Schweden und Polen.
In jedem Jahr finden gemeinsame Projektwochen der Schüler der 8. Klassen, gegenseitige Besuche zu bestimmten Anlässen und ein traditioneller Lehreraustausch statt.
Nieparser Schüler sollen es lernen, Selbstständigkeit zu entwickeln und eigenverantwortlich zu handeln. Dies auszuprobieren, gibt es im Schulalltag viele Gelegenheiten. Betriebspraktika, Wahlen der Mitbestimmungsgremien, Planung von Wandertagen und Schulfahrten und die Gestaltung von offenem Unterricht und Freiarbeit sind einige Beispiele.
Eine weitere Zielstellung für Nieparser Schüler ist das Aufbringen von Verständnis und Toleranz gegenüber den Entscheidungen anderer und die damit verbundene Fähigkeit Konflikte zu erkennen und vernünftig zu lösen. Der Einsatz der Klassenlehrer in sozialpädagogischen Stunden und Klassenlehrerstunden leisten hier die nötige Vorarbeit.
Nieparser Schüler und Lehrer aber auch die Einwohner der Gemeinde identifizieren sich mit ihrer Schule. Die Beteiligung an den Elternprogrammen zum Schulabschluss oder zum traditionellen Lichterfest tragen ebenso dazu bei, wie die vielen Sportwettkämpfe und Olympiaden oder die Forschungsarbeit über Prof. Gustav Pflugradt sowie die Galerien und Ausstellungen des Fachbereiches Kunst.
Naturverbundenheit und der Respekt vor der Umwelt sind Inhalte des gesellschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Unterrichts und tragen zum besseren Verständnis für wirtschaftliche und ökologische Zusammenhänge bei.
Wertorientierung unserer Schüler und Anerziehung solcher Tugenden wie Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Disziplin, vor allem aber der Respekt vor dem Nächsten und menschliche Zuwendung finden in den Erziehungsgrundsätzen unserer Schule Berücksichtigung. Für die Durchsetzung der Schulnormen und die Identifizierung mit den Normen wurden die schulinternen Regularien wie Hausordnung und Strafenkatalog in den Mitbestimmungsgremien diskutiert und beschlossen.