Anne-Frank-Ausstellung in Niepars

Anne Franks Schicksal berührt und bewegt uns auch heute noch.

Mit dem Song „Wind of Change“ stimmte der Chor aus Schülerinnen und Schülern der Regionalen Schule Niepars die Besucher am Eröffnungsabend auf die Ausstellung ein.
Anne Frank, ein 13-jähriges jüdisches Mädchen musste in ihrem Leben zur Zeit des Nationalsozialismus Veränderungen durchleben, die ihre bis dahin glückliche und behütete Kindheit komplett zerstörten. Rausgerissen aus der eigenen Lebenswelt und zum Untertauchen in einem Amsterdamer Hinterhaus gezwungen, ist es ein Tagebuch, dem Anne ihre Gedanken und Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte anvertraut. Sie nennt es liebevoll „Kitty“ und schreibt Seite für Seite ihre eigene Geschichte nieder. Eine Geschichte, die uns heute noch zutiefst berührt und immer wieder neue Fragen zu den historischen Hintergründen, aber auch zu unserer gesellschaftlichen Realität aufwirft. Das Tagebuch und die Lebensgeschichte der Familie Frank sind Kernstück dieser Wanderausstellung des
Anne-Frank-Zentrums Berlin, welche am 28.September 2017 in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Demokratie leben und lernen“ in der Aula der Regionalen Schule eröffnet wurde. „Es ist wichtig, über die Geschichte im Gespräch zu bleiben und eigene Einsichten zu entwickeln“, erklärte Patrick Siegele, der Direktor des Ausstellungszentrums. Schon die Stille und Ausstrahlung des Raumes an sich, in welchem die miteinander verbundenen und teilweise labyrinthartig angeordneten Bildwände die Lebensgeschichte des Mädchens und ihrer Familie dokumentieren, wirken auf den Betrachter ganz unmittelbar und erzeugen Einstellungen zur Geschichte und Gegenwart. Das Anliegen dieser Ausstellung geht aber über eine individuelle Betrachtung hinaus. Es ist Ziel, Schülerinnen und Schüler in Annes Alter zu Botschaftern auszubilden. Die jungen Leute geben eigene Kenntnisse und Einsichten weiter und kommen mit den Besuchern direkt ins Gespräch.
Diese Ausbildung durchliefen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a an den beiden Tagen vor der Eröffnung. Als Team, führten sie am Eröffnungsabend durch die Ausstellung und überzeugten alle anwesenden Gäste durch eine fachlich kompetente, souveräne Vortragsweise und Gesprächsführung. Jedes Team, Peer Guides genannt, ist auf ein Modul besonders geschult, aber gleichzeitig in der Lage, durch die gesamte Ausstellung zu führen. Diese endet nicht mit den geschichtlichen Ereignissen, sondern stellt auch Fragen ans Heute, die die eigene Identität, aber auch Ursachen für Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit betrachten. Die Anne Frank Ausstellung ist ein wertvolles Projekt zur demokratischen, historischen und literarischen Bildung und persönlichen Meinungsfindung. Sie kann an der Regionalen Schule Niepars noch bis zum 18.10.2017 besucht werden. Um eine sachkundige Führung durch unsere Jugendlichen zu erhalten, bitten wir um vorherige Anmeldung und Terminvereinbarung unter 038321 310 im Büro der Regionalen Schule Niepars.