Präventionstheater an Nieparser Schule 2017

Berliner Schauspielgruppe spielt das Stück „Saufen –  All Night Long“

Junge Leute feiern gern, insbesondere, wenn sie am Wochenende oder in den Ferien mit Freunden unterwegs sind und durch Clubs oder Diskotheken ziehen.

Es ist dabei keine Seltenheit, dass alkoholische Getränke konsumiert werden. Das geschieht aus ganz verschiedenen Gränden und dabei auch mit sehr unterschiedlicher Intensität. Einige trinken, um in Stimmung zu kommen, andere, weil es alle machen und man selbst keine Spaßbremse sein will. Aber kennt jeder auch seine Grenzen? Was geschieht mit uns, wenn wir diese überschreiten? Mit diesen Fragen setzt sich das Stück „Saufen – All Night Long“ des Berliner Schauspielensembles „Bühnengold“ sehr realitätsnah auseinander.

Die beiden Schauspielerinnen Anna Reinhard und Victoria Forberger spielten ihre Rollen als überdrehte Partymaus Leo einerseits und etwas zurückhaltende und besonnene Freundin Maja als Gegenpart mit großer Überzeugungskraft und starkem Alltagbezug.

Leo und Maja, beide 15 Jahre alt, treffen sich nach einem Jahr Trennung zu einem gemeinsamen Wochenende in Berlin. Leo, die dort zu Hause ist, hat schon alles für die gemeinsame Sause organisiert und begrüßt die Freundin bereits auf dem Bahnsteig mit einem Piccolo. Weiter geht es dann mit etlichen Flaschen Bier. „Schadet ja nichts“, ist Leos Meinung, während sich Maja mit dem Trinken immer noch etwas zurückhält und mit dem Verlauf der Ereignisse gar nicht so recht zufrieden ist. Eigentlich wollte sie eine Pizza essen und über alte Zeiten quatschen, aber Leo schleppt sie nun auch noch in den angesagten Club. Die Handlung nimmt rasant ihren Lauf, es kommt zu etlichen weiteren Gratisdrinks im Club, zu Bekanntschaften mit windigen Typen, die nur allzu gern besoffene Weiber abschleppen wollen und endet für Leo im totalen Kontrollverlust. Die Freundschaft zu Maja beschränkt sie nun ausschließlich auf deren Bereitschaft, weiter mitzutrinken. Irgendwann will und kann diese der ständigen Stichelei nicht mehr standhalten, außerdem hat Maja es satt, auf die völlig betrunkene Leo aufzupassen. Maja nimmt die ihr ständig angebotene Wodkaflasche und trinkt diese leer. Für beide Mädchen endet der Abend in einer Katastrophe, von der Freundschaft ist nichts mehr übrig.

Das Stück „Saufen“ trifft durch das Thema, aber auch die eindrucksvolle schauspielerische Darstellung, die Alltagssprache und Bühnengestaltung den Nerv des jugendlichen Publikums. Übertreibung veranschaulicht und das Nachgespräch mit den Schauspielerinnen verdeutlichte, dass das Thema die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 – 10 inhaltlich und emotional sehr ansprach. In einer anschlieüenden Stunde mit dem Klassenleiter erfolgte eine weiterführende Gesprächsrunde, in der Langzeitfolgen und Alternativen zum Alkoholkonsum aufgezeigt wurden. Im Anschluss ging es nach der Zeugnisausgabe für alle in die wohlverdienten Winterferien.
Ein herzliches Dankeschön gilt der Schulsozialarbeiterin Claudia Anders für die Organisation.